Clara Siewert

Selbstbildnis mit Palette (um 1895)

Clara Siewert (* 9. Dezember 1862 in Budda, Landkreis Preußisch Stargard, Westpreußen; † 11. Oktober 1945 in Berlin) war eine deutsche Malerin, Grafikerin, Plastikerin und seit 1900 Mitglied der Berliner Secession.

Ausgebildet vor allem bei Karl Stauffer-Bern und in der Kunstszene gut vernetzt, hatte Siewert mit der Beteiligung an verschiedenen Ausstellungen bedeutende Anfangserfolge. Ihr Austritt aus der Secession 1912 und der damit verbundene Verlust ihrer künstlerischen Heimat leitete einen einschneidenden Karrierebruch ein. Anschließend kaum noch in der Öffentlichkeit vertreten und damit als Frau in der Kunst fast in Vergessenheit geraten, fand die letzte Ausstellung ihrer Werke 1936 statt. Weitgehend vergessen, starb die Künstlerin völlig verarmt.

Erst 2008 rückte ihr Leben und Werk mit einer umfassenden Retrospektive des Kunstforums Ostdeutsche Galerie in Regensburg wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Der Ausstellungsbegleitband mit dem Untertitel Zwischen Traum und Wirklichkeit ordnet ihr Werk zwischen Tradition und Moderne ein. Ihre thematische Vorliebe für Mystisches, Märchen und literarische Stoffe gehe zurück auf ihre Kindheit in Westpreußen und auf ein teils mit ihren Schwestern gemeinsam entwickeltes Gedankengut. Mit zwei der Schwestern, mit der letztlich gleichfalls erfolglosen Schriftstellerin Elisabeth Siewert und der fast nie in die Öffentlichkeit getretenen, ebenfalls malenden Victoria Siewert, lebte sie in Berlin in einer Wohngemeinschaft zusammen. Ihrem als Lebenstragik empfundenen Dasein, ihren von psychischer Zerrissenheit geprägten Zuständen habe sie in ihren Werken offen, nach außen hin unverstellt für jedermann ablesbar Ausdruck gegeben.


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